Lactit ist ein Zuckeraustauschstoff, der chemisch auch als ein Zuckeralkohol klassifiziert wird. Dabei ist dieses Polyol ein Ersatzstoff für Zucker, welcher synthetischer Natur ist, also in der Form nicht in der Natur vorkommt. Lactit, auch unter dem Namen Lactitol bekannt ist, wird aus einer chemischen Reaktion von Lactose hergestellt. Unter Lactose wird der in Milch und Milchprodukten enthaltene Zucker verstanden.
Eigenschaften des Lactit
Dieses Polyol wird als Süßstoff im Bereich der Lebensmittel genutzt. Dort trägt Lactit die deklarationspflichtige Bezeichnung E966. Insbesondere findet der Verbraucher Lactit in besonderen Lebensmitteln für Diabetiker. Die Süßkraft von diesem Polyol ist mit zwischen 30 und 40 Prozent im Vergleich zum handelsüblichen Haushaltszucker eher schwach. Bei der Verstoffwechslung dieses Stoffes ist allerdings kein Insulin notwendig, was den Einsatz bei diabetischen Lebensmitteln erklärt. Mit einem Energiegehalt von etwa 2,4 Kalorien per Gramm bedeutet die Benutzung von Lactit eine eher geringe Einsparung gegenüber dem Haushaltszucker.
Ein beachtlicher Vorteil ist, dass Lactit nur im geringen Maße die Zähne angreift.
Wegen der eher insignifikanten Kalorieneinsparung und der geringen Süßkraft findet Lactit eher weniger in Süßstoffen Verwendung.
Dieser Stoff, der auch unter den Namen Lactitol oder Lactositol bekannt ist, präsentiert sich dem Betrachter als weiße, kristallartige Substanz. Dadurch, dass er keine wasseranziehenden Eigenschaften besitzt, ist die Verwendung bei Lebensmittel, die trocken blieben müssen, wie Backwaren oder Pulver, besonders beliebt.
Weitere Verwendung findet Lactitol in zuckerreduzierten Desserts, Senf, Süßwaren, Kaugummis, Soßen und Speiseeis. Da der Verzehr größerer Mengen dieses Stoffes zu Durchfällen, Blähungen und Bauchschmerzen führen kann, muss bei einer hohen Verwendung dieses Stoffes der obligatorische Warnhinweis auf der Verpackung des jeweiligen Lebensmittels deklariert werden.
Diese Nebenwirkungen, die ausschließlich bei Verwendung hoher Dosen auftreten, verschwinden sehr rasch.
Medizinische Anwendung
Obwohl dieser Stoff lange im Verdacht stand, eine leicht toxische Wirkung zu haben konnte in mehreren aufwendigen wissenschaftlichen Untersuchungen die gesundheitliche Unbedenklichkeit nachgewiesen werden.
Aktuell wird Lactitol nicht nur in der Lebensmittelindustrie, sondern vielmehr auch im medizinischen Bereich genutzt. Hier wird die abführende Wirkung von Lactitol genutzt, wobei in der Schweiz sowie in Österreich dieser Stoff zu den Hauptbestandteilen des Abführmittels mit dem Handelsnamen Importal® gehört. Bei diesen laxativen Medikamenten entfaltet der Stoff eine osmotische Wirkungsweise. Medikamente auf Basis von Lactitol gehören zu den nicht rezeptpflichtigen Arzneien.