Xylit / Xylitol

Bei den Namen Xylit oder Xylitol, handelt es sich um umgangssprachliche Ausdrücke für ein Stereoisomer von Pentanpentol, der als Zuckeraustauschstoff Verwendung findet.
Dieser Polyol, auch Birkenzucker genannt, das sich als kristallartiges, süßlich schmeckendes Gebilde präsentiert, hat auf einige Säugetiere, insbesondere Hunde, eine toxische Wirkung.

Historische Entwicklung und Verwendung

Dem späteren Nobelpreisträger Emil Fischer gelang es etwa 1890 gemeinsam mit einem Doktoranden, Xylit aus Spänen von Buchenholz zu isolieren. Auf diese beiden Wissenschaftler, die diese Entdeckung 1891 publizierten geht der Name Xylit für dieses neu entdeckte Polyol zurück. In Frankreich wurde zur gleichen Zeit durch den Chemiker Bertrand aus Hafer- und Weizensamen ein Xylitsyrup präsentiert.

Xylit kommt als natürlicher Zuckeralkohol in mehreren Gemüsesorten (z. B. Blumenkohl) vor. Auch in Früchten (Erdbeere, Pflaume, Himbeere) oder in der Rinde gewisser Bäume, wie etwa die der Buche ist Xylitol enthalten. Für die industrielle Herstellung von Xylit, die sehr aufwendig ist, wird dieses Polyol durch chemische Veränderung von Holzgummi durch Holzzucker Xylose gewonnen. In der heutigen Zeit wird Xylit aus den Resten der Maiskolben, die nach dem Entfernen der Maiskörner übrig bleiben,hergestellt. Dabei ist die Benutzung von genveränderter Mais nicht ausgeschlossen und in einigen Ländern üblich.

Eigenschaften und Möglichkeiten der Verwendung in der Ernährung

Xylit, das auch als E967 bekannt ist, hat sowohl die gleiche Süßkraft wie auch einen sehr ähnlichen Geschmack wie Zucker. Auf der Zunge entwickelt dieser Stoff in Verbindung mit dem Speichel ein Wärmeeffekt und ein Gefühl der Kühlung, der an die Wirkung von Menthol erinnert. In Bezug auf den Nährwert kann Xylitol mit einer etwa 40 prozentigen Reduktion der Kalorien im Vergleich mit Zucker aufwarten. Somit wird der Blutzucker, folglich auch die körpereigene Produktion von Insulin nur im geringen Maße beeinflusst. Damit ist dieser Stoff für Diabetiker geeignet. Durch seine chemische Zusammensetzung ist Xylitol in der Lage, viel Wasser zu binden. Auch Xylit hat – wie andere Zuckeraustauschstoffe- eine abführende Wirkung, die bereits bei der Verwendung von 0,5 Gramm pro Tag eintreten kann. Allerdings kann bei diesem Stoff eine körpereigene Anpassung (Adaptation) stattfinden, sodass auch deutlich höhere Dosen problemlos und beschwerdefrei toleriert werden.

Weitere, insbesondere medizinische Verwendung

In den 70er Jahren wurde Xylitol als ein Mittel zur Reduzierung der Zahnfäule (Karies) entdeckt. Ganz besonders Studien aus Finnland belegten eine signifikante Bedeutung zu diesem Thema. Weitere Studien belegen eine vorbeugende Wirkung dieses Stoffes auf die Mittelohrentzündung (Otitis media). Weiterhin gibt es aktuelle Forschungen zum Einsatz von Xylitol bei Osteoporose.
Bei Tieren allerdings kann Xylitol extrem toxisch wirken. So kann bereits nach dem Verzehr einer Tüte von Pralinen, die diesen Stoff enthält, für einen mittelgroßen Hund fatale Folgen haben.

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