Stevia

Der als Stevia bekannte Süßstoff, wird aus der Pflanze Stevia rebaudiana als Stoffgemisch hergestellt. Dabei sind der hauptsächlichen Inhaltsstoffe Steviolglycosiden. Von dem reinen Pflanzenextrakt werden die süßenden Bestandteile in einem besonderen Verfahren isoliert und später mit anderen Stoffen vermischt.
Dieses Pflanzengewächs stammt ursprünglich aus Südamerika. Im Grenzgebiet zwischen Paraguay und Brasilien ist die Steviapflanze ursprünglich heimisch und findet zwischenzeitlich durch Kultivierung im subtropischen Bereich dieser Länder breite Ausdehnung. In der Sprache der Eingeborenen, der indigenen Völker der Guarani, trägt die Stevia den Namen ka’a he’e.

Geschichtliche Entwicklung

Dieses Gewächs wird in seiner Heimat schon seit Jahrhunderten zum Süßen verwandt. Noch heute verwendet die Bevölkerung Stevia, oder ka’a he’e (Süßkraut), die getrockneten Blätter der Steviapflanze, zum Süßen. Bereits im 16. Jahrhundert gibt es Berichte der spanischen Eroberer über dieses Gewächs, welches allerdings erstmalig durch den emigrierten schweizer Botaniker Moisés Santiago Bertoni untersucht wurde und der dieser Pflanze auch den wissenschaftlichen Namen gab. Steviolglycosiden, also der Süßstoff auf Steviabasis, wurde nach unzähligen Untersuchungen im Dezember 2011 von der EU als Lebensmittelzusatzstoff E960 zugelassen. Vorangegangen waren ausgiebige Untersuchungen der EFS, der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, bei denen ursprüngliche Verdachtsmomente bezüglich Gentoxität sowie eine krebserregende Wirkung der Stevia ausgeschlossen wurden. Negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit sowie eine toxische Wirkung auf die Geschlechtsorgane wurden ebenfalls nicht nachgewiesen. Seit diesem Zeitpunkt ist die Benutzung von Stevia als Ersatz für Zucker offiziell erlaubt.
Interessanterweise hat Coca-Cola bereits 2007, lange vor der Zulassung, 24 Patente auf Basis von Stevia als Zuckeraustauschmittel beantragt.

Verbreitung und Besonderheiten

Die Steviapflanze wird aktuell nicht nur in ihrer ursprünglichen Heimat Südamerika angepflanzt. Dort ist sie vier bis sechs Jahre nutzbar, da es kein Frost gibt. Weiterhin wird die Steviapflanze in Rumänien, Thailand, vermehrt auch in Japan, Israel und in der Volksrepublik China angebaut.
Zu den Besonderheiten dieses Gewächs gehört, dass nur ein verhältnismäßig geringer Anteil der frischen Steviasamen keimt, denn allenfalls 15 Prozent der Samen zeigen sich keimfähig. Der Ertrag bei Kultivierung der Steviapflanze im Gewächshaus beträgt ohne signifikante Düngung etwa fünf Tonnen pro Hektar.

Deutlich früher als in Europa fand die Anpflanzung der Steviapflanze in Korea statt, die damit bereits 1973 den asiatischen, insbesondere den japanischen Markt belieferten.
Die aus dieser Pflanze gewonnen Polyole sind anders als Zucker nicht ursächlich für Karies verantwortlich. Darüberhinaus gelten die Blätter der Steviapflanze als gesund. Sie sollen blutdrucksenkend, sowie gegen Sodbrennen und herzstärkend wirken. Alle Produkte auf Steviabasis sind diabetikergeeignet. Da es ein zuckerfreies Süßungsmittel ist, wird kein Insulin zur Verstoffwechslung benötigt. Nachteilig ist der leichte Lakritzgeschmack, der durch besondere Verfahren vermindert werden kann.
Die Benutzung von Süßungsmittel auf Steviabasis stellte die Lebensmittelindustrie vor neuen Herausforderungen, da die Rezepturen, beispielsweise für Schokolade, verändert werden musste. Heute sind in der EU mehrere Lebensmittel zu finden, die auf Steviabasis gesüßt sind. Dazu gehören Limonaden, Fruchtsäfte, Tee und Konfitüren.

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen