Cyclamat ist ein Süßstoff, der synthetisch hergestellt wird. Er wurde zufällig 1937 in den Vereinigten Staaten während der Forschung im Bereich der fiebersenkenden Medikamente gefunden. Dabei handelt es sich bei diesem Stoff um farblose Kristalle, welche einen süßlichen Geschmack haben. Der Stoff findet in der EU mit dem Zusatz E 952 bei vielen Lebensmitteln Verwendung.
Wie bei anderen Süßstoffen auch, ist der Einsatz von Cyclamat international nicht unumstritten auch wenn immer mehr Studien keine Bestätigung für eine gesundheitliche Beeinträchtigung liefern.
Besonderheiten sowie Zulassung und Verwendung
Bei Cyclamat handelt es sich um einen schon länger bekannten Stoff, der in Deutschland seit 1963 zugelassen ist, und der besonders wegen des zuckerähnlichen Geschmacks beliebt ist. Die Süßkraft ist zwar 35-Mal höher als die des Haushaltszuckers (Saccharose) erreicht aber nur ein Zehntel der Intensität von Saccharin. Kein anderer in der EU zugelassener Süßstoff weist eine geringere Süßintensität auf.
Cyclamat hatte es zunächst schwer sich gegen Saccharin durchzusetzen. Die intensivere Süße des Rivalen Saccharin und die billigere Produktion waren schwere Hindernisse auf dem Weg zum Erfolg und der industriellen Anwendung. Allerdings hat Cyclamat auch einige beachtliche Vorteile. Es ist hitzebeständig und kann somit ideal beim Kochen und Backen benutzt werden. Dieser Süßstoff wird oft, um geschmackliche Nachteile anderer Stoffe zu kompensieren, vermischt angewandt. So ist zum Beispiel die Mischung mit Saccharin im Verhältnis 1:10 üblich. Doch dieser Süßstoff ist nicht für alle Lebensmittel zugelassen. So darf in der EU der Süßstoff zum Beispiel in Kaugummis, Speiseeis und Bonbons überhaupt nicht vorkommen. Bei zuckerfreien bzw. energiereduzierten Getränken, Brotaufstriche, Desserts, Marmeladen, Nahrungsergänzungsmittel und Obstkonserven kommt er vermehrt zum Einsatz. Auch bei der Arzneiherstellung und bei der Herstellung von Kosmetika findet dieser Stoff Verwendung. Cyclamat ist in Europa mit dem Zusatz E 952 unter Beachtung verschiedener Höchstdosen deklarationspflichtig und einsetzbar.
Kontroverse Diskussionen, Studien und internationaler Einsatz
In den Vereinigten Staaten, dem Entdeckungsland, kam der süßende Stoff mit dem zuckerähnlichen Geschmack im Jahre 1950 auf den Markt. Unter Berücksichtigung verschiedener Studien, die angeblich eine krebsfördernde Wirkung darstellten, wurde der Stoff 1969 in den USA und Japan verboten. Bei diesen vornehmlich auf Tierversuchen basierenden Untersuchungen soll hauptsächlich die Begünstigung von Blasenkrebs nachgewiesen worden sein. Diese Studien waren von Beginn an umstritten und konnten in weiteren Untersuchungen nicht bestätigt werden. Dieser Stoff, der nahezu unverändert über die Nieren ausgeschieden wird, steht bei führenden deutschen Lebensmittelchemiker und Experten keinesfalls unter Verdacht gesundheitsschädliche Auswirkungen zu entfalten.